Gefahren im Haushalt für die Allerkleinsten

Gefahren im Haushalt - Kind an Schranktür

Gefahren im Haushalt: Nicht nur da draußen in der großen weiten Welt lauern Gefahren für unsere Kinder. Die meisten Unfälle passieren im eigenen Haushalt und das gilt auch für Babys und Kleinkinder.

Erfahrt jetzt von unserer Gastautorin Kerstin (ihr Blog: fraumama.de) mehr darüber, wie Ihr Euer Zuhause kindersicher macht.


Typische Gefahren im Haushalt

Der gemeine Türrahmen

In den ersten Lebenswochen eines Babys sind Mama und Papa die größte Gefahr für den kleinen Wonneproppen – jedenfalls gemessen an der Anzahl der Suchergebnisse zu „Babykopf Türrahmen“.

Der ein oder andere lacht vielleicht, tatsächlich gehört der an die Tür gestoßene Säuglingskopf jedoch zu den Klassikern.

Zum Glück gehört dieser Klassiker in der Regel zu den harmloseren Unfällen, die Eltern mit ihren Kindern im heimischen Umfeld erleben. Auch das Gehen mit Baby auf dem Arm muss mancherorts erst gelernt werden.

Der Wickeltisch

Richtig gefährlich wird es dagegen, wenn ein Baby vom Wickeltisch fällt. Dies ist leider auch ein Klassiker und das, obwohl vielerorts und oft bereits schon direkt im Krankenhaus vor dieser Gefahr gewarnt wird.

Studien zufolge stürzt jedes 3. Baby (!) vom Wickeltisch. Auch ich werde deshalb nicht müde, davor zu warnen, die Kleinen auf dem Wickeltisch unbeaufsichtigt zu lassen.

Ganz gleich, was passiert, ob das Telefon klingelt, es an der Türe schellt, Ihr etwas vergessen habt, keine Feuchttücher zur Hand habt oder jemand um Hilfe schreit: Lasst immer eine Hand am Kind, damit das Baby nicht vom Wickeltisch fallen kann.

Auch wenn sich Neugeborene und junge Säuglinge noch nicht drehen können, wird irgendwann dieser Tag kommen, an dem es plötzlich klappt.

Gewöhnt Euch deshalb bereits von Beginn an, Euer Kinder entweder vom Wickeltisch zu nehmen oder es festzuhalten, wenn Ihr die Windel wechselt.

Das gleiche gilt auch, wenn Ihr auf dem Bett oder der Couch wickelt. Eine Fallhöhe von 80 cm reicht aus, um ein Baby schwer zu verletzen.

Schnüre und Kabel in der Nähe des Babys

Auf den meisten Verpackungen steht es bereits: Kordeln und Kabel haben in der Nähe von Babys nichts zu suchen. Dies gilt besonders für strombetriebene Nachtlichter am Bett:

Befestigt unbedingt die Kabel an der Wand, damit sich Euer Kind nicht darin verheddern oder strangulieren kann.

Diese Gefahren lauern im Haushalt, wenn ein Kind mobil wird

Die meisten Babys sind etwa drei bis sechs Monate alt, wenn sich Mama und Papa plötzlich viele Gedanken um die Kindersicherheit in ihrem Zuhause machen.

Sobald die Kleinen mobil werden, wächst nicht nur ihr Entdeckerradius, sondern auch die Anzahl der Gefahren im Haushalt.

Gab sich der kleine Spatz vorher noch damit zufrieden, in seinem Bettchen, auf dem Boden oder in der Wippe zu liegen, so gilt es jetzt, besondere Vorsicht walten zu lassen, denn die Kleinen sind schnell und neugierig.

Steckdosen auf Krabbelhöhe

Gefahren im Haushalt - Kinderfinger in einer gesicherten Steckdose

Heutzutage haben die meisten Steckdosen bereits integrierte Kindersicherungen. Ist dies bei Euren nicht der Fall und befinden sie sich zudem auf Kinderhöhe, so solltet Ihr diese mit einem Steckdosenschutz versehen.

Kleine Patschefingerchen wandern gerne in kleine und größere Löcher um diese zu erkunden. Was bei der Nudel beim Mittagessen total in Ordnung ist, kann bei der Steckdose fatal enden.

Außerdem solltet Ihr die Kinder auch in diesem Alter schon für diese Gefahr sensibilisieren und sie wegtragen, „nein“ sagen und erklären, warum es gefährlich ist, in Steckdosen zu greifen, denn nicht alle Freunde oder Verwandte, die ihr besucht, werden ihre Steckdosen sichern. Vorsicht ist in diesem Fall besser als Nachsicht.

Treppen, Stühle, Tische und andere Anhöhen

Vom Robben zum Krabbeln ist es kein großer Schritt mehr und Eure Kleinen kommen jetzt immer schneller voran. Die meisten Babys machen auch vor Anhöhen nicht Halt und klettern jetzt gerne auf Stühle, das Sofa oder Treppen hinauf bzw. hinunter.

Ganz klar kann das Klettern gefährlich sein und böse enden. Hier rate ich, die schlimmen Gedanken und Vorahnungen weit weg zu schieben und die Kleinen ihre Erfahrungen machen zu lassen.

Bleibt dabei, leitet Euer Baby an, wie es am sichersten (rückwärts!) die Treppe hinunter krabbelt und traut den Kleinen etwas zu. Greift ein, wenn es gefährlich wird, seid auf der Hut, aber lasst auch los. So lernen Eure Babys und entdecken die Welt.

Viele, viele bunte Flüssigkeiten

Gefahren im Haushalt Kleinkind hat eine Flasche mit giftigem Haushaltsreiniger in der Hand

Spätestens wenn Eure Kleinen an Schränke oder Schubladen kommen, solltet Ihr außerdem giftige Putzmittel und auch Medikamente aus ihrem Sichtbereich und ihrer Umgebung nehmen und wegsperren.

Junge Kinder werden von schillernden Farben magisch angelockt und so siegt die Neugier beim kleinen Erdenkind leider oft über die Vernunft.

Was häufig nicht als Gefahr wahrgenommen wird, ist Salz. Doch bereits ein Teelöffel Salz führt bei Kleinkindern zu einer Salzvergiftung, ein Esslöffel innerhalb von wenigen Stunden ist tödlich! Und wir alle wissen, wie schnell man äußerlich Salz mit Zucker verwechseln kann. (Ergänzung der Redaktion).

Weitere Gefahren im Haushalt

Je nach häuslicher Umgebung benötigt Ihr im Baby- und Kleinkindalter zudem Treppen- und Herdschutzgitter, einen Eckenschutz für Tischkanten und gegebenenfalls auch Verschlüsse für Regale oder Schranktüren.

Wenn Ihr einen Garten habt, werdet Ihr Euch gewiss auch mit giftigen Pflanzen beschäftigen und diese gegebenenfalls entfernen oder umzäunen.

Ob und welche Kindersicherheitsartikel Ihr außerdem braucht, hängt natürlich immer auch vom Kind, dessen Charakter und Euren eigenen Grenzen bzw. Vertrauen ab.

Was sichert Ihr in Eurem Haushalt noch und worauf könnt Ihr verzichten?

Wir freuen uns über alle Tipps und Tricks zum Thema!

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Kerstin
Frau Mama ist leidenschaftlich gerne Mutter von 6 Kindern und schreibt nicht nur für sich und ihre eigenen Leser, sondern auch regelmäßig Artikel für andere Webseiten, u. a. zu den Themen Kinder- sitze, Kindersicherheit und Erziehung.