Magie des Moments bzw. der erste Blick zwischen Mutter und Kind. Wenn wir einen Menschen zum ersten Mal wahrnehmen, konzentrieren wir uns häufig auf die Augenpartie. Wir halten diese im Fokus und sammeln Informationen. Der durchschnittliche Augenkontakt beträgt dabei ungefähr 3,3 sec.
Eine kurze Zeit, die sehr entscheidend für unsere Reaktion sein kann. Ganz anders der erste Blick der Mutter, kurz nach der Geburt zum Neugeborenen. Es ist ein sehr sensibler Mutter – Kind – Interaktionsprozess.
Die Pupillen der Mutter sind nach der Geburt durch das im Körper anwesende Bindungshormon Oxytocin, weitgestellt. Sie sucht sofort nach der Geburt den direkten Augenkontakt zum Neugeborenen, ruft manchmal den Namen des Kindes oder fordert es auf die Augen zu öffnen.
Irgendwann öffnet das Neugeborene, die noch häufig verquollenen Augen und schaut mit ebenfalls großen Augen in das liebevolle Gesicht der Mutter. Diesem magischen Moment, der erste Blick, wohnt ein besonderer Zauber inne. Als wäre es eine Bestätigung für die Mutter – das ist mein Kind, ich habe es geschafft.
Liebe auf den ersten Blick
Es ist bedingungslose Liebe. Ein prägender Moment für beide. Besonders bei einer Wassergeburt ist das auch für die Beobachter ein magischer Moment.
Die Kinder drehen sich auf den Rücken, schauen mit großen Augen unter Wasser die Mutter an und werden von ihr an Land gehoben.
Das Neugeborene reagiert meist mit einem natürlichen Instinkt und robbt sich zur Brust. Damit kommt es dem Gesicht der Mutter näher, denn in einem Abstand von rund 30 cm kann schon das Neugeborene gut sehen.
Es kann erkennen, wer da gerade mit ihm spricht. Es ist ein weiterer dicker Faden eines dicken Bandes, das nun für immer zwischen beiden geflochten wird. Eine Bindung, die länger als ein Leben andauert.
Es ist so schwierig für mich und vermutlich ist es auch nicht möglich, die richtigen Worten für diesen Moment zu finden. Oder?
Wie ist es Euch Eltern / Lesern in diesem Moment ergangen, der erste Blick, könnt ihr diesen Moment in Worte fassen und sie mit uns teilen?
Eure Anja (Babytalk – Hebamme)
Beitragsfoto: Chattapat / shutterstock
Für mich war es unbeschreiblich. Mein Partner war dabei und die Geburt war sehr schön. Nach nur 3 Stunden war unsere Tochter da und wir lagen zu dritt umgeben von Hebammen und Ärzten und einer Auszubildenen im Zimmer und haben alles um uns herum vergessen. Die dunklen Kulleraugen unsere kleinen Maus sind uns im Gedächtnis geblieben. Dunkelbraune Augen wie ihr Papa… schon bei der Geburt. Für mich stand die Zeit still. Sie war so wunderschön, einfach perfekt. Ich schaute mir jeden Zentimeter von ihr an, während sie an meiner Brust lag. Sie blinzelte mich an. Ihr Papa nahm sie zu sich. Davon gibt es ein Erinnerungsfoto. Sie schaute zu ihm auf und er völlig verzaubert und beschützend auf sie herab. Das berührt sehr. Dann kamen meine Eltern dazu mit Freudentränen in den Augen. IHR ERSTES ENKELCHEN. Und ihr Name? Benannt nach meiner Großmutter… Maria. Geboren kurz vor Weihnachten. Unser schönstes Geschenk und größter Segen.