Ultraschalluntersuchungen: In der Traditionell Chinesischen Medizin wird die Gebärmutter auch Palast des Kindes (Bao Gang) und das Kind der Kaiser genannt. Mit diesen Bezeichnungen wird das Mystische, heilige und wertvolle um das werdende Leben deutlich.
Übertrage ich das nun in die westliche Sichtweise muss ich mich fragen, was ist das besondere an so einem Palast in dem ein Kaiser wohnt?! Es ist ein geschützter Ort, mit mystischen Geschichten, ein Rückzugsort und ab und an erhalten bestimmte Menschen eine Audienz und dürfen in das innerste vordringen.
Ich kenne keinen Palast, der mit einem gläsernen Dach oder einer gläsernen Aussenwand versehen ist und transparent und durchsichtig für alle ist. Ebenso wie das Leben des Kaisers. Welcher Kaiser würde das auch wollen?
Was machen wir aber genau mit unserem Palast, der Gebärmutter und ihrem Bewohner, dem Kaiser, dem Kind in der Schwangerschaft? Wir durchleuchten, untersuchen, schallen – wir versuchen einen gläsernen Bauch entstehen zu lassen in dem wir alles krankhafte, pathologische finden wollen, um es dann zu behandelt und gesund zu machen.
Zunahme der Ultraschalluntersuchungen
Aber ist es das, was ein Kaiser in seinem Palast braucht und sich wünscht? Aus einem Ultraschall am Ende einer Schwangerschaft mit niedriger Frequenz der Schallwellen wurde über nur wenige Jahre eine Ultraschallmanie. Aus festgeschriebenen (Mutterschaftrichtlinien) 3 Ultraschallen in der Schwangerschaft werden nun gefühlte 100.
Es gab auch eine Veränderung der Frequenz der Schallwellen. Hier werden nun deutlich stärkere Frequenzen in den letzten Jahren eingesetzt ohne das es ein Risiko-Nutzen-Abwägung gibt.
Tragbare Ultraschalleinheiten, Herztonüberwachungsgeräte für Zuhause komplimentieren das System der Überwachung, das nun auch 24 h zu Hause stattfinden kann. Die Gebärmutter ist der Palast des Kindes und gehört geschützt.
Bis heute sind die Folgen der Ultraschalluntersuchungen nicht hinreichend erforscht. Die Forschungsergebnisse die es gibt, zeigen eine deutliche Beeinträchtigung des Ungeborenen und seiner Umgebung bei einer Ultraschallsitzung. Zu beobachten in der Praxis sind Kinder die sich die Hände vor das Gesicht halten und Anzeichen von Stress (heftige Bewegungen) deutlich zeigen.
Weil die Bedenken nicht ausgeschlossen werden konnten, sind nach Ende 2020 3D Ultraschalluntersuchungen nicht mehr erlaubt. Sofern keine medizinische Notwendigkeit besteht.
Absolute Sicherheit gibt es nicht
Als Hebamme muss ich auf diese Risiken aufmerksam machen. Wir haben die Natur nicht im Griff. Auch eine völlige Überwachung bringt uns nicht mehr gesunde oder lebende Kinder. Im Gegenteil – Bindung heißt das Zauberwort.
Wir müssen Vertrauen aufbauen und ja wir müssen auch unser Schicksal annehmen. Kaum ein Frauenarzt macht bei einer Vorsorge noch die Leopoldschen Handgriffe zur Lagebestimmung des Ungeborenen im Mutterleib. Er/sie benutzen lieber den Ultraschall. Wozu?
Ist es nicht wunderbar mit dem Ungeborenen über die Bauchdecke zu kommunizieren? Diese kleinen Antworttritte auf meinen Kontakt. Dieses innehalten, welche Hände da nun auf dem Bauch liegen. Dieses sich in die Hand des werdenden Papas schmiegen.
Nein, das reicht heute anscheinend kaum noch aus!
Und ich verstehe die verunsicherten werdenden Mütter. Es wird suggeriert, dass es eine völlige Sicherheit mit Ultraschallvertrag, IGEL – Leistungen, Pränataldiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge, CTG Kontrollen usw. gibt. Dabei weiß jeder – es gibt keine Garantie auf ein lebendes, gesundes Kind.
Also versucht doch den Palast, Palast sein zu lassen. Ein Ort der Ruhe, der Mystik und der Geborgenheit und kommt in Euer Vertrauen. Der Lebensplan ist schon längst geschrieben und ändern kann ihn auch kein Ultraschall mehr.
Ein Beitrag von Anja Lehnertz (Babytalk-Hebamme)
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Danke für diesen interessanten Artikel zum Thema Ultraschall. Eine Freundin ist gerade im 4. Monat schwanger. Von dem ersten Ultraschallbild ist sie ganz begeistert. Aber einige wenige Bilder im Bauch sollten wohl reichen. Ebenso wie nach der Geburt sollte die Bilderflut besser in Grenzen gehalten werden.