Schlafregression – wenn dein Baby nicht mehr schlafen kann

Schlafregression

Als Schlafregression bezeichnet man das „plötzliche“ Zurückfallen des Schlafverhaltens eines Kindes auf einen früheren Entwicklungstand, insbesondere, wenn die Ursache des Rückfalls auf einen Wachstumsschub des Babys zurückzuführen ist. Diese Wachstumsschübe sind Phasen in denen euer Baby durch kognitive oder motorische (Weiter-) Entwicklungen neue Fähigkeiten erlangt.

Wenn euer Kind in der letzten Zeit nachts nur noch ein bis zwei Mal wach wurde, wird es bei einer Schlafregression nun wieder häufiger wach.

Häufig liegen die Entwicklungssprünge im kognitive und/oder motorischen Bereich, wenn euer Kind z.B. zu krabbeln, zu stehen oder mit dem Laufen beginnt. In diesen Phasen ist das Gehirn eures Kindes vor allem in der Nacht, so sehr mit der Verarbeitung dieser neu erlernten Bewegungsabläufe beschäftigt, dass deren Schlaf oberflächiger und unruhiger wird.

Nicht selten üben Babys, wenn sie in der Nacht wach werden, dass was sie am vorherigen Tag(en) neu erlernt haben. So kann es sein, dass sie nachts ausdauernd immer wieder probieren sich auf den Bauch zu drehen. Wenn ihr diese Wachstumsschübe mitbekommt, könnt ihr euer Kind unterstützen, wenn ihr seine Umgebung so anpasst, dass es die neuen Fähigkeiten sicher üben kann. Dies macht sowohl euer Kind als auch euch Eltern stolz und beruhigt zudem seinen Schlaf wieder.

Schlafregression und Wachstumsschübe

Wenn auch nicht alle, so werden doch viele Wachstumsschübe von Schlafregressionen eines Kindes begleite. Dies liegt u.a. daran, dass ihr sie mit zunehmendem Alter und gefestigter Schlafroutine häufig nicht mehr als Störung wahrnimmt. Viele Kinder haben mit 5/8 Woche, sowie mit 4,6,8,10,12 und 18 Monaten einen Wachstumsschub, wobei eine Schlafregression zwischen 1 und 2 Wochen andauern kann.

Eine Schlafregression ist nicht nur wegen den nächtlichen Schlafunterbrechungen von Eltern und Kind mühsam, dazu kommt, dass häufig auch der mühsam eingeübte Tagesablauf wieder durcheinander geschmissen wird.

Dabei ist es wichtig, dass ihr euch immer wieder vor Augen haltet, dass auch dieser Schub wieder vorbei geht und sich ansonsten über die Fortschritte eures Kindes zu erfreuen.

Tipps zur Bewältigung der Schlafregressionen

Bedenkt, dass euer Baby mit eurem Limbischen System verbunden ist und somit eure Stimmungen und Gefühle die eures Kindes beeinflussen. Und wenn ihr Angst bzw. Stress bekommt, „es nicht zu schaffen“, überträgt sich dieser auf euer Baby.

Dieser Stress macht es eurem Kind nicht gerade leichter, diese aufregende und auch beängstigende Zeit gut zu überstehen. Deshalb schaut, von welchen Seiten ihr Unterstützung bekommen und euch Auszeiten für Ruhe und andere Bedürfnisse schaffen könnt. Diese manchmal extrem anstrengenden Wochen gehen vorbei und ihr könnt nicht mehr als euer bestes geben.

Schlaf- und Wachzeiten

Probiert die kürzeren Schlafzeiten über Tag, so gut es geht, zu ähnlichen Uhrzeiten bei zuhalten. Dies verhindert, dass euer Kind übermüdet und dies würde nicht nur bei eurem Kind, sondern anschließend auch bei euch zu Stress führen.

Mit jedem weiteren Entwicklungsschub brauchen Babys weniger schlaf und schaffen es länger wach zu bleiben. Nachfolgend findet ihr eine Übersicht über die „typischen“ Längen der Wachzeiten für Babys und Kleinkinder.

0-6 Monate: ca. 1-2 Stunden
6–12 Monate: ca. 2–3,5 Stunden

Bis zum zweiten Lebensjahr dehnt sich diese Zeit auf bis zu fünf Stunden aus.

An den obenstehenden Wachzeiten könnt ihr euch zumindest grob orientieren, doch macht euch keinen Stress, wenn euer Kind eine andere „Meinung“ dazu hat. Die Crux an diesen Entwicklungs-/Übersichtstabellen ist, dass sie einerseits Sicherheit vermitteln, aber bei Abweichungen auch die Ängste von uns Eltern verstärken. Dabei verlieren Eltern immer wieder den ganz individuellen Entwicklungsplan ihres Kindes aus den Augen.

Babys brauchen regelmäßig und somit auch tagsüber ihren Schlaf, ihr Gehirn verbraucht sehr viel Energie bei der Verarbeitung der neu gewonnenen Eindrücke und nicht zuletzt für die Aufrechterhaltung der körperlichen Lebensfunktionen. Je älter die Kinder sind, ums so eher können durch Wachstumsschübe hervorgerufene Schlafregressionen bei manchen dazu führen, dass sie tagsüber weniger Schlafzeiten brauchen und auch schon mal ihren Mittagsschlaf verweigern.

Ausnahmen sind die Wachstumsschübe, wenn Kinder ihren Schlafrhythmus von drei auf zwei Schlafzeiten umstellen, was in der Regel um den 8. Monat herum der Fall ist und ebenso, wenn die Umstellung von zwei zu einem Mittagsschlaf erfolgt. Diese Umstellung geschieht sehr individuell zwischen einem und eineinhalb Jahren.

Wachstumsschübe machen hungrig

Vermutlich werden eure Kinder während ihrer Wachstumsschübe einen größeren Hunger haben. Vor allem Kinder, die gestillt werden, wollen ihren erhöhten Energiebedarf bzw. Hunger auch nachts öfter stillen.

Sobald sich die Muttermilch an die neuen Bedürfnisse eures Kindes angepasst hat, entspannt sich das Schlafverhalten eures Babys. Und wenn ihr eurem Baby tagsüber häufiger eure Brust oder Nahrung anbietet, wird es nachts seltener aus Hunger wach.

Eure Mira

Beitragsfoto: encrier / Getty Images Pro

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Mira Mondstein
Mira ist Autorin und Trageberaterin und ist bei Babytalk für das Social Media zuständig. Zusammen mit Deva organisiert sie auch viele Bloggerevents und hat mit ihm den Elternblogger-Produktaward ins Leben gerufen.