Reisen mit Babys – ein lohnendes Abenteuer

Reisen mit Babys - Kleines Mädchen sitzt auf einem Koffer am Strand

Reisen mit Baby: Du wirst wahrscheinlich in den ersten Wochen nach der Geburt Deines Babys nicht viel ans Reisen denken. Zwischen Fütterungen und Windelwechseln erfordert ein neues Baby praktisch Deine gesamte Aufmerksamkeit. Das ist anstrengend und anspruchsvoll. Viele Mütter haben auch davor Angst, dass sich Neugeborene auf Reisen etwas einfangen könnten. Darum findet ihr nachfolgend ein paar hilfreiche Tipps.

Zum Glück sind Säuglinge nicht so «zerbrechlich», wie die Eltern manchmal fürchten. Ab dem Alter von rund drei Monaten sind Babys im Grunde bereit fürs Reisen. Viele Eltern haben das Gefühl, sie müssten ihren halben Hausrat mitnehmen, damit sich das Kind wohl fühlt.

Dem ist jedoch nicht so. Für ein kleines Baby ist das Zuhause genau da, wo seine Eltern sind. Das Reisen mit einem kleinen Baby gestaltet sich oft einfacher als mit einem Kind, das bereits krabbeln, klettern und somit in Schwierigkeiten geraten kann. Also nutze die Gunst der Stunde und gehe mit Deinem noch nicht allzu agilen Baby auf Reisen. Folgendes ist dabei zu beachten:

Anziehsachen fürs Baby auf Reisen

Wichtig auf Reisen: Immer genügend Kleider einpacken. Denn: Wenn die «Kaka-Explosions-Phase» – wie ich sie nenne – einmal da ist, dann hat man idealerweise Ersatzkleider zur Hand.

Ich habe mich schon oft gefragt, wie es möglich ist, dass ein derart kleines Geschöpf innert wenigen Sekunden bis nach oben zu den Schulterblättern voll sein kann. Meine drei Kids haben mir regelmäßig bewiesen, dass dies ohne weiteres geht.

Falls Ihr mit dem Auto reist, lohnt es sich einen Stoffbezug als Ersatz für den Autositz zu haben. Ich habe meist ein normales Frottiertuch dazu umfunktioniert.

Reisen mit Babys im Flugzeug

Die meisten Fluggesellschaften bieten für lange Flüge kleine Babybetten an. Die lohnen sich sehr, da es Deinem Baby ein bequemes Schlafen ermöglicht. Diese Betten werden mit einer Vorrichtung an der Wand direkt vor Dir montiert. Praktisch!

Das Wichtigste beim Fliegen mit Babys ist jedoch, ihnen beim Starten und Landen mit dem Druckausgleich zu helfen. Da das Kind beim Starten und Landen nach vorne gerichtet sein sollte, ist Stillen leider keine Möglichkeit. Ich würde darum eine Flasche mit Wasser, Tee oder Pulvermilch dabeihaben und darauf achten, dass Dein Kind davon trinkt.

Während des Fluges kann natürlich gestillt werden. Da das Wasser im Flugzeug mit extra Chemikalien angereichert ist, sollte es nicht für Pulvermilch verwendet werden. Es lohnt sich nach dem Sicherheitscheck am Flughafen, eine Thermoskanne mit heissem Wasser in einer Bar oder einem Restaurant aufzufüllen.

Ratsam beim Fliegen ist auch ein Set Ersatzkleider für dich und dein Baby. Ich erinnere mich, wie unser Sohn seinen Papa während eines Fluges voll gekotzt hat. Mein Mann hatte keine Ersatzkleider dabei und musste über mehrere Stunden mit stinkenden Kleidern dasitzen. Heute lachen wir beide darüber. Damals (vor allem er) nicht.

Wenn du in eine andere Zeitzone reist und dir Sorgen um den Tagesrhythmus Deines Babys machst, gibt es ein paar einfache Tricks. Beginne schon ein paar Tage vor der Reise den Schlafrhythmus deines Babys zu verschieben. Mehr als eine Stunde pro Tag ist jedoch sehr schwierig.

Es lohnt sich daher, früh genug damit anzufangen. Wenn ihr am Reiseziel angekommen seid, solltest du dein Baby für kurze Zeit dem direkten Sonnenlicht aussetzen. Dies signalisiert dem Kind, dass es noch Tag ist.

Reisen mit dem Auto

Viele Kinder schlafen automatisch ein bei langen Autofahrten. Dies ist praktisch für die Eltern, kann sich aber sehr negativ auf den Rhythmus des Babys auswirken. Ich würde daher genügend Pausen machen und das Kind immer wieder bewusst wecken. Eventuell eine Decke mitnehmen, die ihr auf den Boden legen könnt, damit das Baby auch mal strampeln kann. Ein Kind braucht immer wieder etwas Bewegung.

Babys nicht ungeschützt der Sonne aussetzen

Die Haut von Babies ist nur ein Zehntel so dick wie die von Erwachsenen. Ein Baby kann bereits nach fünf bis zehn Minuten direkter Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand erleiden. Dies kann mit einer schweren Verbrennung verglichen werden und löst oft Fieber aus. Darum ist es extrem wichtig, die Babys vor Sonneneinstrahlung zu schützen.

Da sich eine Sonnencreme mit chemischem UV Filter negativ auf die Gesundheit von Babys auswirken kann, ist eine Sonnencreme mit Mikropigmenten zu empfehlen. Die Kinder sollten ca. 30 Minuten vor der Exposition eingecremt werden, damit sich die Wirkung voll entfalten kann.

Nach ausgiebigem Baden sollte die Creme wiederholt aufgetragen werden, um den Hautschutz aufrechtzuerhalten. Bei Strandferien lohnt es sich, Kleider mit UV Schutz zu kaufen, um die Haut noch besser zu schützen.

Hygiene

Der Hygienefaktor auf Reisen mit Babys ist sicher von Bedeutung. Wenn ein Kind in der oralen Phase ist, lohnt es sich darauf zu achten, dass das Kind nicht alles in den Mund nimmt. Aber gerate nicht gleich in Panik, wenn dein Kind doch mal etwas ableckt oder am Strand Sand ins Maul stopft.

Viel wichtiger ist es, sauberes Trinkwasser zu verwenden. Und vergesse nicht, jedes Mal wenn dein Kind «Dreck» isst, stärkt es sein Immunsystem. Wenn es auch nicht ausarten sollte.

Reiseapotheke für Reisen mit Babys

Eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten dabei zu haben, lohnt sich auf jeden Fall und ist sehr zu empfehlen. Es kann ziemlich mühsam sein, in einem fremden Land, das richtige Medikament für dein Baby zu finden. Je nach Destination lohnt es sich, den Kinderarzt zu fragen, was ihr dabeihaben sollt.

Aber das Wichtigste ist, dass euch die Reise Spass macht. Wenn die Eltern glücklich sind, Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlen, übertragt sich das meistens auch auf das Baby. Ich habe das Reisen mit meinen Kindern immer sehr genossen und kann es allen wärmstens empfehlen.

Liebe Grüße

Eure Dayo (Hebamme)

Beitragsfoto: NadyaEugene / shutterstock

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Dayo Sophia Oliver
Dayo ist Hebamme an einem Krankenhaus in Zürich. Und die Babytalk-Hebamme, die uns viel Wissenswertes erklärt aber auch für Fragestunden unseren Lesern zur Verfügung steht.