Im folgenden werde ich euch mitnehmen auf der Reise durch Jahreskreis – Teil „Herbst“ mit den Kindern erleben.
Jahreskreis Herbst
Plötzlich ist es wieder soweit. Die Kälte ist da. Ein, zwei verregnete Tage genügen, und die Bäume sind fast kahl. Was gerade noch in buntester Blätterpracht in rot, orange und gelb geleuchtet hat, liegt auf dem Boden.
Wenn die Sonnenstrahlen alles wieder getrocknet haben, geht es los mit dem wilden Rascheln. Selbst Erwachsene – wie mich – sieht man im Schlurfschritt durch die Blätterhaufen rascheln, zumindest wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
Für viele ist das wohl eine der bleibenden Kindheitserinnerungen. Der erdige Duft des Laubes, die Farben und Formen der Blätter – und zu guter Letzt das Zusammenrechen großer Laubhaufen.
Schließlich sollen auch die Igel ihr Plätzchen für den anstehenden Winterschlaf bekommen. Das ist ein Ritual, das Kinder lieben – denn was für eine Freude ist es doch, im Frühling mit dem Besuch eines igeligen Gartenbewohners überrascht zu werden – oder gar mit Nachwuchs in der Igelfamilie.
Deshalb darf der Laubbläser, Feind allen Kleingetiers, getrost weg bleiben. Die gemeinsame herbstliche Arbeit mit dem Rechen im Garten lohnt sich gleich in vielerlei Hinsicht:
Die motorische Geschicklichkeit wird mit Kinderrechen, Schaufel und Schubkarren geübt und durch die Arbeit wird das zu dieser Jahreszeit oft so triste Draußen zu einem abenteuerlichen Ort.
Kälte hin oder her, ein warmer Kakao oder Tee in der warmen Stube belohnt die Arbeiter mit roten Bäckchen und bestens gestärkt mit vielen frischen Widerstandskräften.
Und wer mit seinen Kindern bereits die Schätze des Waldes gesammelt hat – Blätter, Eicheln und ihre Kappen, kugelige Kastanien und ihre stacheligen Bettchen, Nasenzwicker vom Ahornbaum, orange leuchtende Vogelbeeren, Zapfen von Tanne und Kiefer, Steine und Kiesel, Moose, Zweige und Stöckchen – der hat vorgesorgt.
Basteleien, wenn es draußen stürmt
Keine Jahreszeit ist schöner zum Basteln, als der Herbst mit seinen zahlreichen Festen im Jahreskreis. Aber auch ohne besonderen Anlass, liefert die Natur in dieser Jahreszeit einfach so viel interessantes Bastelmaterial.
Die bunten Blätter von den Bäumen lassen sich wunderbar in schweren, großen Büchern pressen. Damit können die Kinder dann nach ein paar Tagen Gesichter, Waldgnome oder Tiere kombinieren und auf weiße Blätter kleben.
Mit den Früchten des Waldes lassen sich wunderschöne Jahreszeitentische gestalten. Das sind kleine Stilleben mit den Schätzen, die uns die Natur zu jeder Jahreszeit schenkt.
Dazu passen bunte Tücher in den Farben des Herbstes, Schurwolle, schöne Steine, Mineralien und Holzfiguren. Zum Erntefest auch Feldfrüchte wie Mais, Hafer oder Kartoffeln.
Der Erntemonat Oktober mündet in Halloween – für viele kein traditionelles Jahreskreis – Fest und damit verpönt. Doch jenseits der amerikanischen Trick-or-Treat- und Monsterpartys gibt es auch vergleichbare keltische Bräuche.
Das Totenfest Samhain feiert den Abschluss des Jahreskreis und verabschiedet das Licht bis es um die Weihnachtszeit zurückzukehren beginnt. Sobald die Tage bereits unmerklich wieder länger zu werden beginnen.
Jahreskreis – Fest Halloween oder Samhain
In dieser dunkelsten Zeit des Jahres hieß es, sei die Nähe zum Totenreich spürbar, und genau dies symbolisiert Halloween mit seinen gruseligen Kostümen. Ein schöner Brauch ist es etwa, ein Licht ins Fenster zu stellen. Das soll Gespenster und anderes lichtscheues Gesindel fern halten.
Kinder sind sehr empfindsam für Brauchtum, Traditionen und Rituale. Eine passende Geschichte zum Vorlesen, selbst gebackene Gespensterkekse oder Hexenfinger und eine einfache Bastelei runden ein Thema ab.
An Halloween können das gemalte Gespenster sein, gebastelte aus weißen Plastikflaschen, altem Stoff, Klopapierrollen oder aus Salzteig zum Kneten.
Der Salzteig besteht aus Mehl, Salz und Wasser. Nach dem Knetspaß müssen die Kunstwerke im Ofen bei 120 Grad gebacken werden. Wenn der Teig an den Rändern braun wird, ist er fertig.
St. Martin und Laterne gehen
Das nächste schöne Fest folgt kurz darauf, St. Martin. Sehr beliebt ist das Fest im Kindergarten. Doch vielerorts können auch Kleinkind und Baby-Mamas beim Umzug mitgehen.
Auch wenn ein Kleinkind seine selbst gebastelte Laterne vielleicht nicht besonders lange tragen kann oder will, mit leuchtenden Augen wird es das tanzende Licht in den Händen der Mama bewundern.
So ein Laternenumzug hat eine derart magische Stimmung, dass es für unsere Kids stets zu den Highlights des Herbstes gehört.
Für eine zauberhafte Laterne braucht ihr am besten buntes Transparentpapier, z.B. für eine runde Sonne. Für eine einfache Variante, bei der auch schon kleine Kinder helfen können, reißt ihr buntes Transparentpapier in Schnipsel und klebt diese auf einen mit Kleister eingestrichenen, hellen Bogen.
Diesen darf die Mama dann oben und unten an das Ober- und das Unterteil einer Käseschachtel kleben. Oben muss jetzt noch eine Angel aus Draht befestigt und diese an einen Stock gehängt werden.
Solche Vorrichtungen gibt es übrigens auch schon fertig aus Holz und Draht in Bastelgeschäften.
Für eine zweite schöne Variante derselben Machart können in einem Buch gepresste Blätter mit Kleister auf das Transparentpapier geklebt werden.
Echte Kerzen haben übrigens den Vorteil, dass Kinder ihre Laterne sehr viel ehrfürchtiger und vorsichtiger tragen, als sie das mit Plastiklichtern tun.
Auch ein Martinsbrot ist ein schöner Brauch. Dieses Gebäck kann man mit seinem Kind teilen – oder auch das Kind mit anderen Kindern, wie es der heilige Mann mit dem Bettler getan hat.
In diesem Zusammenhang könnte euch auch der Beitrag „Rituale fürs Baby“ interessieren (Hinweis der Redaktion).
Eure Verena (Babytalk – Autorin)
Beitragsfoto: Olesia Bilkei / shutterstock Foto2: Ingo Sch / shutterstock Foto3: Young Swee Ming / shutterstock
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