Erfahrungsbericht einer Leserin – zwei komplikationslose Geburten trotz Beckenendlage

Geburt Beckenendlage Mutter mit Neugeborenem auf dem Arm

Nachfolgend findet ihr einen Bericht einer Babytalk-Leserin über ihre zwei komplikationslosen Geburten trotz Beckenendlage.


Geburt meines ersten Sohnes aus Beckenendlage, BEL*

Der Schock kam bei 36+2 als das CTG wehen aufzeichnete, also ins Krankenhaus. Da lag ich 3 Tage. Ab da durfte ich jeden zweiten Tag zum CTG und zur Kontrolle.

Es war der 29.12.13

Ab 36+2 immer wieder wehen. Am 28.12 war ich früh zur Kontrolle im Krankenhaus, und wurde heim geschickt mit den Worten:
Kommen sie am 1.1.14 wieder dann beginnen wir mit dem Einleiten. Die Wehen sind nicht stark genug. 🙁

Ok, also heim und die komplette Küche geputzt. Bis wir es uns abends auf dem Sofa bequem machten. Ich wollte eigentlich Abendessen machen, als es komisch knackte im Bauch und das Wasser sofort lief. Ich rief meinem Mann zu, dass mir die Fruchtblase geplatzt sei.
So machten wir uns langsam auf denn weg ins Krankenhaus. 🙂
Um 18.30uhr waren wir am Kreißsaal und die Ärztin wollte schauen ob es wirklich Fruchtwasser war, und ja, das war es. Da setzten dann auch die Wehen ein. 🙂


Die Hebamme war selten da, aber mir ging es gut. Bei der dritten Presswehe wurde der Dammschnitt gemacht. Ich merkte ihn nicht. Und zwei weitere Wehen später, war mein Sohn da. 🙂 vom Platzen der Blase bis er da war vergingen nur 3 Stunden. 🙂
55cm 3530gr 35cm ku

Geburt des 2. Sohnes aus Beckenendlage

Von Begann an, saß mein Sohn in meinem Bauch. Schnell stand fest, das er trotzdem spontan zur Welt kommen sollte bzw. wollte.
Meine Hebamme arbeitet in einem Krankenhaus, in dem das noch gemacht wird.

Bei 38+0 wurde versucht ihn von außen zu wenden. Aber es klappte nicht. Bei 38+2 hatte ich denn ganzen Tag immer wieder leichte und kurze Wehen. Aus Sicherheit rief ich abends meine Hebamme an, sie kam auch kurze Zeit später und schrieb CTG und schaute nach dem Muttermund. Dieser war bei 5-6 cm. Also fuhren wir ins Krankenhaus (35 min Fahrt).

Um 22.00 Uhr waren wir im Kreißsaal, Muttermund bei ca 7 cm, die Wehen waren zu kurz und meine Hebamme gab mir ein Mittel, dieses half schnell und die Wehen wurden länger. Inzwischen kamen dann noch eine andere Hebamme und eine Hebammenschülerin.

Meine Hebamme riet mir es im 4-Füsslerstand zu probieren und nach vielen probieren (Hocker, auf dem Rücken, seitlich liegend und am Tuch) fand ich es so am besten. 🙂 Sie lies mich das aber komplett allein entscheiden. Wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Sie massierte mir dabei den unteren Rückenbereich und tupfte irgendwelche homeopatischen Mittelchen auf denn Damm. 🙂 meine größte Angst war, das wieder ein Dammschnitt nötig wäre, aber das war nicht der Fall. 🙂

Meine Angst vor einem Dammschnitt

Als mein Sohn fast da war, sagte ich zu ihr, ich kann nicht mehr. Ich will jetzt einen Kaiserschnitt. Da lachte sie nur und meinte: nein, er ist gleich da. Sie nahm meine Hand und ich konnte schon das Köpfchen spüren.

Nach zwei weiteren Presswehen war der Po meines Sohn da und eine Presswehe später kam der Rest von meinem Prinzen. Er schrie sofort und hatte super Werte. Er war ganz entspannt und überhaupt nicht gestresst von der Geburt.

Es war 1.16 Uhr als er auf die Welt kam.
Ich war stolz ihn trotz bel spontan auf die Welt gebracht zuhaben. 🙂 Ich würde mich immer wieder für eine solche Geburt entscheiden.
Er war 57 cm groß und 3890 gr schwer und 35 cm ku und ich habe keine Verletzung davon getragen.

Ich hoffe, ich kann mit meinen Berichten Mama’s Mut machen und zeigen das eine Geburt auch schön sein kann.

Eure Angelika Müller (Babytalk-Leserin)

*Ergänzungen der Redaktion

BEL steht für Beckenendlage (Steißlage)

Die Beckenendlage ist die häufigste Lageanomalie. Sie wird im Mutterpass mit Gravidogramm BEL (Beckenendlage) vermerkt. Es werden drei Beckenendlagen unterschieden:

  • eine reine Steißlage (das Ungeborene sitzt im Mutterleib und die Beine sind nach oben gestreckt)
  • die Steiß-Fuß-Lage (das Baby hockt im Schneidersitz )
  • die vollkommene Fußlage (die Beine sind nach unten gestreckt).

Doch nicht immer laufen Geburten so „reibungslos“ ab. Hier findet ihr weitere Geburtsberichte, Hinweis der Redaktion.

Beitragsfoto: FamVeld / shutterstock

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