Mit Kindern den Jahreskreis erleben. In diesem Artikel findet ihr viele Beschäftigungstipps, Spiele und Rituale für die kalte Winterzeit.
Draußen stürmt und schneit es. Regen fällt und es gibt in den ersten Monaten des Jahres meistens richtig fieses Schmuddelwetter. Die für Kinder aufregenden Feste wie Nikolaus, Weihnachten und der Jahreswechsel sind vorüber und der Winter zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite.
Obwohl die Tage schon langsam wieder länger werden, dauert es doch noch richtig lange, bis die Welt wieder freundlich grün wird und die Sonnenstrahlen uns endlich wieder ein wenig zu wärmen beginnen.
Die Spielplätze sind unterm Schnee verborgen oder machen einfach keinen Spaß bei eiskaltem Matsch und grauem Regenwetter. Jetzt kommt die lange Durststrecke. Keine spannenden Feierlichkeiten mehr in Sicht. Seit Wochen drückt das eintönige Grau vor dem Fenster aufs Gemüt – auch den Kleinen – und das viele Stubenhocken und Drinnen spielen nervt alle.
Winterliche Tipps für drinnen & draußen
Was da hilft, ist Kreativität. Indem man sich bastelnd, malend und anderweitig gestalterisch mit Väterchen Frost auseinandersetzt, vergeht
- die Zeit schneller und
- gewinnt man auch dieser Jahreszeit eine schöne Seite ab.
Wie wäre es mit einem Schneeflockenbild mit Pinsel und Wasserfarben, gemischt mit viel Wasser in ein wässriges helles Blau. Mit Deckweiß direkt aus der Tube gedrückt, gelingen tolle Schneeflocken. Ein Schneemann kann mit weißen Wollresten im Kreis gelegt oder mit drei Wattebäuschen aufgeklebt werden.
Jetzt braucht der eisige Mann noch einen Hut und etwas orangefarbenes Tonpapier für die Nase. Etwas Reisig wäre noch toll für seinen Besen: Ziehen wir uns doch schnell mal den Skianzug an und schauen draußen nach, ob wir ein kleines Ästchen und ein paar Steine für die Knöpfe vor der Türe finden.
Schwups, haben wir auch eine Aufgabe für unsere Kinder (und uns selbst!), um trotz kaltem Wind und eisigen Schneeregen einen Spaziergang zu machen. Rausgehen ist immer gut für die Kinder – bei jedem Wetter.
Oft sind es nämlich nicht die Kleinen, die ein Problem mit dem Wetter haben, sondern die Großen, die keine Lust haben bei miesem Wetter vor die Tür zu gehen. Doch die Überwindung lohnt sich immer. Die Kinder sind wieder frisch und lang nicht so quengelig. Und sie sind abends
Da macht auch das Basteln in der Stube noch viel mehr Spaß, wenn draußen gefundene Schätze aufgeklebt werden können.
Eisskulpturen basteln
Eine tolle Idee sind auch Eisskulpturen. Dazu benötigt man ein paar Sandförmchen oder andere Formen, z.B. Schüsseln. Zuerst legt man Winterschätze hinein, wie Gewürze, Orangenscheiben, aber auch glitzernde bunte Glassteine oder andere leuchtende Kleinigkeiten wie kleine Tiere oder Figuren.
Dann gießt man Wasser dazu in die Form und stellt das Ganze über Nacht nach draußen. Am nächsten Tag ist alles tiefgefroren und man klopft das Kunstwerk vorsichtig aus der Form. Damit es nicht kaputt geht, ist es wichtig, dass das Eis nicht zu dünn und zerbrechlich ist.
Eine große Schüssel sollte man allerdings auch nicht ganz voller Wasser gießen. Denn je dicker das Eis ist, desto schwieriger löst es sich aus der Form! Sollte das passieren, nehmen wir die Form einfach mit ins Warme und lassen sie ein wenig antauen, bis sich der Eisklotz löst.
Damit die Eisskulpturen auch aufgehängt werden können, legt man in das Wasser eine Schnur mit hinein, die mit ihrem anderen Ende (oder als Schlaufe) heraushängt.
Am nächsten Tag können die Objekte dann in Bäumen oder vor dem Fenster aufgehängt, hingestellt und gebührend bewundert werden. Besonders schön sieht es aus, wenn sich das Licht der Wintersonne in dem dicken Eis bricht.
Tiere im Winter
Was machen eigentlich die Tiere im Winter? Klar, so viele sind nicht zu sehen wie sonst, doch es gibt wunderschöne Bilderbücher über die heimischen Tierarten und die Tiere des Waldes. Gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckertour gehen, macht Riesenspaß.
Mit so einem Buch gelingt es auch Laien, einige Tierspuren im Schnee (oder im Matsch) zu finden und zu bestimmen. Den Spuren kann man auch folgen! Oft finden sich auch Hinterlassenschaften der Tiere wie Federn, Knochen, „Kaka“, ein Gewölle oder sogar ein bisschen Fellhaare.
Dazu muss auch nicht unbedingt ein Wald in der Nähe sein. Auch in den Stadtparks leben ganz schön viele wilde Tiere wie Eichhörnchen, Hasen und einige mehr.
Bei so einem Abenteuer lassen sich den wissbegierigen Kindern auch gut naturwissenschaftliche Sachverhalte sowie Arten- und Umweltschutz erklären. Etwa, dass man die zurückgebliebenen Laubhaufen besser stehen lässt, denn dort könnte ein Igel mit seiner Familie Winterschlaf halten!
Und die Tiere, die wach geblieben sind? Sie haben es jetzt im tiefen Winter, gerade in schneereichen Gegenden oft schwer mit der Futtersuche. Viele haben sich zwar Vorräte angelegt, aber auch die halten nicht ewig, wenn der Schnee alles zudeckt.
Es ist eine wunderschöne Aufgabe, den Tieren Futter zu bringen. Für die Rehe und Hirsche können Äpfel mit Sonnenblumenkerne gespickt werden. Mamas und Papas können diese, aber auch Karotten mit Nadel und Faden durchstechen (oder mit einem Handbohrer durchbohren).
So können die Mitbringsel an Nadelbäumen mit tiefen Ästen oder in Gebüschen festgebunden werden. Da gibt es bestimmt so einige Interessenten mehr auf Futtersuche!
Vogelfutter selber herstellen
Für die Vögel kann Körnerfütter ausgestreut werden. Es ist eine lohnende Attraktion auch auf dem Balkon ein Vogelhäuschen aufzustellen! Durchs Fenster kann die ganze Familie beobachten wie die Vögel zum Picken herbeifliegen. Dabei kann mit einem Sachbuch zusammen nachgeschaut werden, was denn das für Vögel sind, die im Winter bei uns geblieben sind.
Es ist übrigens gar nicht schwer, selbst Vogelfutter herzustellen. Die Vögel brauchen nämlich auch viel Fett, um die Kälte auszuhalten. Für Meisenknödel oder Meisenringe benötigt man Rindertalg oder Bio-Kokosöl, notfalls auch ungehärtetes Kokosfett.
Dieses in einem alten Topf langsam erwärmen bis es schmilzt. Hineingegeben werden können die Körner einer Vogelfuttermischung. Haferflocken oder Erdnüsse schmecken den Vögeln auch gut!
Alles durchmischen und Kugeln formen. Diese trocknen an der kalten Luft rasch. Für die Meisenringe kann man zwei runde Keksausstecher unterschiedlicher Größe als Form ineinander stellen.
Kinder lieben den Karneval!
Und noch etwas steht in diesen letzten Wintermonaten an! Der Karneval oder Fasching bringt jetzt doch noch Farbe ins graue Einerlei. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber kleine Kinder verkleiden sich in den allermeisten Fällen sehr gerne. Es mögen sich zwar nicht alle anmalen lassen, aber das muss ja auch nicht sein.
So ein Karnevalsumzug ist eine echte Erfahrung. Die machen die Kleinsten am liebsten auf dem Arm von Mama oder Papa, denn die bunten Masken, die da an einem vorbeiziehen und manches Mal sogar auf einen zuspringen, können ganz schön gruselig sein…
Wem das Gewusel auf dem Kinderfasching zu viel und das vielstimmige Kindergebrüll dort zu laut ist, der feiert doch ein eigenes kleines Kostümfest im Februar oder März. Dazu muss das Kind ja nicht unbedingt in dieser Zeit Geburtstag haben.
Ein paar Kitafreunde und ihre Mamas sind schnell eingeladen und jede bringt was mit: Faschingskrapfen, Luftschlangen und lustige Tanzmusik. Konfetti selbermachen ist übrigens auch ein Riesenspaß: Die Kinder lieben es, bunte Papierreste mit dem Locher zu lochen oder in kleine Schnipsel zu reißen.
Die Reise nach Jerusalem
Nach wilden Tänzen und der „Reise nach Jerusalem“* zu der so viele Stühle wie Kinder und Musik benötigt werden, darf dann auch ein etwas ruhigerer Part folgen.
*für jedes Kind einen Stuhl mit den Lehnen aneinander stellen. Die Kinder tanzen zur Musik um die Stühle herum. Bricht die Musik ab, muss sich jedes Kind einen Stuhl suchen. Ruhig erst einmal drei, vier Runden mit allen Stühlen tanzen lassen, dann ist das Spiel nicht gleich für ein Kind vorbei.
Erst später den ersten Stuhl entfernen, sodass ein Kind keine Sitzgelegenheit mehr findet. Dieses bekommt einen Trostpreis, ein Bonbon oder Keks, oder darf vielleicht jetzt den Rekorder bedienen. Bei jeder Runde jetzt einen Stuhl entfernen.
Ruhigere Spiele für eine Faschingsparty sind zum Beispiel Verkleidungen raten. Dazu braucht ihr eine Verkleidungskiste mit allerlei Tüchern, Ketten, Hüten und anderen Dingen aus Mamas Schrank, aber auch Spielzeug und Alltagsdinge sind gut wie zum Beispiel ein Kochlöffel, eine Schürze, eine Gießkanne, Arztkoffer, Puppenzubehör, ein Bauhelm, Säbel und vieles mehr.
Lustig ist es auch, gemeinsam bunte Konfetti Bilder zu malen. So bunt wie möglich, mit Fingerfarben, Kreiden und allem, was da ist. Dann dürfen die Kinder Luftschlangen und Konfetti auf ihre Faschingsbilder kleben. Viele bunte Farben machen froh und die Zeit bis zum Frühling kurz und lustig!
Viele Grüße Eure Verena (Babytalk – Autorin)
Beitragsfoto: Yuganov Konstantin / shutterstock Foto 2: Tomsickova Tatyana / shutterstock Foto 3: Maria Evseyeva / shutterstock Foto 4: FeldVam / shutterstock
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