Eine Doula ist eine Person – meistens eine Frau – die eine Gebärende vor, während und nach der Geburt seelisch, moralisch sowie körperlich unterstützt. Sie ist keine medizinische Fachperson im eigentlichen Sinne, hat aber mehrere entsprechende Kurse besucht und wird mit einem Diplom ausgezeichnet.
Ein ganz großer Vorteil ist, dass die Frauen ihre Betreuerin lange vor der Geburt auswählen, kennenlernen und somit eine weitere, vertraute Person als zusätzliche Unterstützung im Gebärsaal haben, auf die sie sich verlassen und deren Hand sie unter den Wehen getrost ordentlich quetschen kann.
Diese «Fremd-Unterstützung» während der Geburt hat sich nicht nur bewährt, sondern senkt nachweislich das Risiko für Mutter und Kind. Die Sterblichkeitsrate, das Risiko einer instrumentell unterstützten Geburt oder eines Kaiserschnitts, die Schmerzmittelgabe sowie die Anzahl der Wehenstunden sind bei Geburten mit Doula-Begleitung deutlich geringer.
Ich unterstütze die Doula-Arbeit, denn eine kontinuierliche, positive, emotionale Unterstützung während der Geburt ist unglaublich wichtig. Zudem berichten Frauen, die mit Doulas gebären, von weniger negativen Geburtserfahrungen.
Seit wann gibt es eigentlich Doulas?
Der Begriff stammt aus dem Griechischen, bedeutet soviel wie «Dienerin» und ist seit ca. 1969 gebräuchlich. Früher war Gebären reine Frauensache und außer einer Hebamme war noch eine weitere Person zur Unterstützung dabei.
In der westlichen Welt hat sich das in letzten 50 Jahren stark verändert, auch der Mann ist nun mit dabei. Grundsätzlich finde ich es gut und wichtig, dass Väter bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind.
Leider erstarren aber viele Männer wie hypnotisierte Kaninchen, sobald Blut oder andere Körperflüssigkeiten sichtbar werden und sind gar nicht mehr fähig, ihren Frauen beizustehen. Dann kommt die Doula zum Zug, was auch viele Männer begrüssen, lastet so die Verantwortung nicht allein auf ihren Schultern.
Ich habe eine Doula gefragt, warum sie sich zur Doula ausbilden ließ. Sie erzählte mir, sie habe sich bei ihrer ersten Geburt allein gefühlt, da die Hebamme nicht so viel Zeit hatte, ihr Mann wie gelähmt war und sie kaum unterstützen konnte. Er wollte es zwar, doch der Anblick seiner leidenden Frau machte ihn komplett hilflos.
Sie mache ihm keine Vorwürfe, habe aber gemerkt, dass sie beim nächsten Mal eine zusätzliche Unterstützung möchte und bräuchte. Und so war bei ihrer zweiten Geburt eine Doula dabei. Ein riesiger Unterschied: Sie erlebte die Geburt als sehr positiv, trotz relativ langer Dauer.
Und nach dieser positiven Erfahrung habe sie sich dazu entschieden, selber Doula zu werden. Mittlerweile hat sie vier Kinder und begleitet 5-7 Frauen pro Jahr durch die Geburt.
Eine Doula bietet moralische Unterstützung im Kreissaal
Ich persönlich schätze die Arbeit von Doulas im Gebärsaal sehr. Die moralische Unterstützung, die sie der Gebärenden bietet, ist in den meisten Fällen deutlich größer, als wenn sie alleine von ihrem Partner begleitet wird. Zudem integrieren Doulas meist auch den Mann besser in den Geburtsprozess.
Noch nie hat mir eine Doula bei meiner Arbeit reingeredet. Ich nehme sie stets als positiv unterstützender Faktor für die Gebärende wahr und finde die Zusammenarbeit sehr spannend. Vor allem, wenn viel los ist und ich mehrere Frauen gleichzeitig bei der Geburt begleite, schätze ich eine Doula umso mehr.
Eine Geburt ist ein extremes Ereignis und wenn eine Frau entsprechend adäquate, fachliche und emotionale Hilfe erhält, geht das meistens gut aus und bleibt als positives, schönes Erlebnis in aller Erinnerung.
Eure Dayo (Hebamme)
Bist Du interessierst an dieser wundervollen Arbeit einer Geburtsbegleiterin? Wir bilden Doulas nach internationalen Standards aus. Nähere Informationen zu dieser sehr fundierten Ausbildung findest Du hier. Falls Du mindestens 15 Stunden pro Woche beschäftigt bist (und/oder gerade in Elternzeit), hast Du die Chance auf eine Bildungsprämie/-scheck im Wert von 500 Euro. (Hinweis der Redaktion)
Beitragsfoto: Kzenon / shutterstock Pinterest: Kzenon & ALPA PROD / shutterstock
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