Alleinerziehend – ein wichtiges Thema, welches öfter thematisiert werden sollte. Leider, aber auch verständlicherweise neigen Eltern, die ihr Kind alleine aufziehen, automatisch dazu, sich von der Außenwelt abzukapseln. Die einen mehr, die anderen weniger.
Das ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der dafür sorgt, dass man sich erst einmal auf die eigenen Baustellen fokussiert. Auch ich kenne dieses Thema, wo vorher der Partner oder Ehemann war, ist jetzt ein Loch.
Niemand der einen mal die Kinder für einen Abend abnehmen kann. Niemand mehr der einem hilft, wenn man selber mal krank ist, oder einfach mal eine kleine Pause braucht. Etwas mit Freundinnen machen, ist zwar noch möglich, aber umständlich und wird dadurch viel zu selten organisiert.
Eine Kinderbetreuung, für einen Kinoabend muss erstmal gefunden werden. Genau diese Dinge können Mütter, genauso wie alleinerziehende Väter in die Einsamkeit treiben. Denn oft haben Freunde nicht das nötige Verständnis für die neue Situation.
In aller erster Linie ist es erstmal wichtig, das Alleinerziehende sich nach der Trennung, Zeit zum Verarbeiten nehmen. Sei es alleine oder mit den besten Freunden. Ich für meinen Teil, stand nach der Trennung von meinem Mann, ziemlich isoliert da.
Viele Freunde entschieden sich für eine „Seite“ und somit blieben mir nur eine handvoll Freunde. Aber genau für diese bin ich rückblickend sehr dankbar. Die erste Zeit war wirklich hart. Das Leben was ich vorher hatte, war nicht mehr da.
Alles kommt einen so kompliziert und anstrengend vor, zumindest ging es mir so. Ich fühlte mich wie der letzte Mensch auf dieser Welt. Aber nun gute 8 Monate später kann ich sagen, es tut gut, eine alleinerziehende Mama zu sein.
Mit der neuen Situation kommen wir alle gut zurecht. Trotzdem gibt es natürlich Momente, wo ich mich trotzdem noch einsam fühle. Wo einfach der Partner oder die Schulter zum Anlehnen fehlt.
Einsamkeit ist (k)ein Arschloch!
Ja, auch ich bin natürlich ab und zu einsam, und das ist auch normal. Aber, wie mit anderen Emotionen, die einen während einer Trennung begleiten, habe ich auch gelernt mit der Einsamkeit umzugehen. Hier habe ich einige Tipps für euch, die auch ich angewendet habe und die mir sehr gut taten.
Allem voran, ihr müsst nicht einsam sein. Es gibt so viele tolle Single Mamas da draußen. Also suche sie, vernetze dich. Dies geht am besten im Internet. Ich habe bei Kleinanzeigen oder eben in regionalen Facebookgruppen nach Anschluss gesucht.
Hängt Flyer bei Kinderärzten oder Krabbelgruppen auf. Eben dort wo viele Mamas sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Mamas dankbar waren, diesen Aufruf gelesen zu haben.
Ich für meinen Teil, habe da nur tolle Erfahrungen gemacht, ich habe Mamas getroffen, denen es genauso ging. Wir konnten uns austauschen und uns gegenseitig stützen, wenn es mal schwer war.
Als Zweites habe ich mir ein Hobby gesucht. Einfach um auch etwas Zeit für mich zu bekommen. Denn wenn die Kinder abends im Bett waren, hatte ich oft keine Lust auf das TV Programm, also suchte ich etwas Kreatives und entdeckte die Näherei für mich.
Nicht allein in der Mamarolle versinken
Dadurch lernte ich auch ganz viele tolle Mamas kennen. Was ich besonders toll fand, dass wir uns auch über andere Sachen als Kinder und Haushalt austauschten. Denn genau das ist wichtig, um nicht nur komplett in der Mamarolle zu versinken. Zeit für sich selber, gerade wenn diese als Alleinerziehende noch knapper ist.
Als letztes habe ich mir vorgenommen, die Zeit mit den Kindern so intensiv wie möglich zu genießen. Denn diese Momente werden nie wieder kommen. Aktuell können wir 3 tun und lassen, was wir möchten. Wir können Sonntags bis um 12 mit Schlafzeug im Bett liegen oder auch mal nur romantische Schnulzen auf Netflix gucken.
Unser Mädelshaushalt ist aktuell für uns wirklich perfekt.Was nicht heißt, das da kein Mann Platz hätte. Aber diese Zeit ist für mich wirklich ganz besonders. Wir drei sind so fest zusammen gewachsen und ich denke, dass auch meine Mädchen die Zeit sehr genießen.
Wir sind gespannt, was die Zeit bringt und auch wenn sich vieles negativ anhört, ich bin froh diesen Schritt der Scheidung gegangen zu sein. Wie ihr seht, gibt es auch einige positive Aspekte, alleinerziehend zu sein. Haltet euch am besten immer vor Augen „IHR SEID NICHT ALLEINE“.
Sucht euch notfalls Hilfe und Unterstützung, denn um Hilfe zu fragen, ist wirklich keine Schande. Manchmal kommen wir einfach an unsere Grenzen und dann ist es wichtig, jemanden zu haben, der einen auffängt.
Eure Nicole (Babytalk-Autorin)
Beitragsfoto: Liderina / shutterstock
Mir geht es genauso
Alleinerziehend keine Verwandtschaft kaum Freunde
24 Stunden nur kind jeden Tag der selbe Ablauf
Wird man langsam irre
Liebe mein Kind über alles aber würde gern mal einen Tag für mich haben