Mit diesem Beitrag über Borreliose möchten wir die Chance nutzen, möglichst viele Eltern zu erreichen. Denn immer wieder wird derzeit von Zecken im Übermaß berichtet. Hinzu kommt ein Irrglaube, was diese Tiere betrifft, den wir unbedingt aufklären möchten.
Zunächst einmal ein Erfahrungsbericht: Vor knapp zwei Jahren wurde meine Tochter von einer Zecke gebissen.
Zunächst dachten wir uns nichts weiter dabei, aber nach wenigen Tagen entwickelte sich dieser typische „Ausschlag“: An der Stelle, an der die Zecke saß, bildete sich ein roter Ausschlag, der einen Kreis bildete, der wiederum innen weiß blieb. Dieser Kreis breitete sich vom Ohr ausgehend (da saß die Zecke) über den Tag über das Gesicht aus. Der Kranz wanderte und verblasste gleichzeitig.
Am Tag drauf begann es wieder von vorne: Ein neuer Kranz bildete sich an immer der selben Stelle und wanderte über den Tag verteilt, bis er wieder verblasst war. Daher kommt auch der Name „Wanderröte“, mit dem man unter anderem diesen typischen Verlauf des Ausschlages bezeichnet.
(Anmerkung der Autorin: Leider sind meine Fotos von damals qualitativ nicht so gut, dass wir sie hier als Beitragsfotos einstellen wollen. Wer gerne zwei verschiedene Stadien der Wanderröte sehen möchte, kann dies mit jeweils einem Klick HIER und HIER)
Unwissende Krankenhäuser
Wir waren mit unserem Kind in drei Krankenhäusern. Eines davon war die Uniklinik Homburg. In allen Krankenhäusern wurde der Kleinen Blut abgenommen, um die Antikörper im Blut zu messen. Und ich bekam drei Mal die Aussage:
„Ihr Kind hat nichts. Da ist nichts im Blut, also hat sie auch keine Borreliose. Machen Sie mal locker, dass ist nur ein Ausschlag, wie ihn Kinder eben haben …“
Heute weiß ich: Unsere Tochter hatte damals in der Tat eine akute Borreliose!
Glaubt den Ärzten nicht, wenn sie Euer Bauchgefühl belächeln und behaupten, Euer Kind hätte nichts, wenn euer Kind dieses Hautbild aufweist!!!
Eine Mutter hat nicht ohne Grund eine haarscharfe Intuition (und ich will einfach mal behaupten, Papas auch)!
Der einzige Arzt, der das richtig erkannte, war mein Frauenarzt, der mit ganzheitlichen Methoden auch Kinder und sogar Männer behandelt.
Er sah den Ausschlag und schickte mich UMGEHEND zu einem bestimmten Arzt, der mich dann endlich ernst nahm. Das war in einem Borreliosezentrum. Fast 300 km von unserer Heimat entfernt.
Dort erklärte man mir, dass die Antikörper erst nach einigen Wochen im Blut vorzufinden sind, und der Ausschlag DAS INDIKATIONSSYMPTOM schlechthin ist. Also nochmal ganz deutlich:
Hat ein Mensch diesen Ausschlag (roter Ring, innen weiß, siehe Beitragsbilder) irgendwo am Körper, HAT ER BORRELIOSE!
Borreliose behandeln
Und die muss SOFORT mit einem Antibiotikum behandelt werden, um die Spätfolgen zu reduzieren.
Wir konnten erst nach neun Wochen mit der Therapie beginnen, wodurch sich die gefährlichen Bakterien bereits im gesamten Körper ausgebreitet hatten …
Das Kind musste vier Monate lang eine ganze Flasche Antibiotikum am Tag einnehmen, was nicht nötig gewesen wäre, wenn man die Borreliose gleich entsprechend therapiert hätte.
Nehmt also eure Füße in die Hand, wenn euer Bauchgefühl, egal bei welcher Erkrankung, Alarm schlägt. Denn die Natur hat es uns nicht grundlos geschenkt.
Noch ein Irrglaube kursiert im Lande, dieses mal eher bei den Eltern selber:
Viele sagen „Mein Kind ist ja geimpft, es kann also gar nicht Borreliose bekommen.“
Das ist falsch! Geimpft werden kann bisher nur gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), welche auch von Zecken übertragen wird. Wohlgemerkt eine sehr schlimme Krankheit, umso besser, dass dies möglich ist. Borreliose ist mit dieser „Zeckenimpfung“ aber nicht abgedeckt!
Also: FSME ist NICHT Borreliose. Gegen Borreliose kann nicht geimpft werden!
Eure Mira (Babytalk – Redaktion)
Beitragsfoto: AnastasiaKopa / shutterstock
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