Soll mein Kind in die Kita ja oder nein?
Auf diese Frage „Wann und ob ein Kind in die Kita soll“ gibt es keine eindeutige Antwort. Es liegt an den Bedürfnissen und Wünschen der Eltern und ihrer beruflichen und familiären Situation. Viele Paare können es sich finanziell auch nicht leisten länger auf ein Gehalt zu verzichten.
Manche Elternteile, meistens die Frauen, müssen leider immer noch längere Zeiten mit dem Kind zu Hause mit Karriereeinbussen bezahlen und stehen dadurch häufig vor einer sehr schweren Gewissenentscheidung, die sie nicht glücklich macht, egal wofür sie sich entscheiden.
Ich weiß, dass viele junge Frauen in Deutschland und vermutlich sieht es in vielen anderen Ländern auch so aus, immer noch schlechtere Aufstiegschancen haben, einfach, weil sie in der Zukunft ein Kind bekommen könnten.
Bei der Entscheidung ist es wichtig nicht nur die Bedürfnisse unseres Kindes zu sehen, sondern unsere eigenen auch. Es hilft nichts, wenn wir „leiden“ bzw. auf Dauer unglücklich sind auf „Kosten“ des „Wohlergehens“ unserer Kinder.
Als Familie bilden wir ein zusammengehöriges / verbundenes System, in dem alle Teile und damit ihr Befinden, Einfluss auf die anderen Familienmitglieder hat.
Ab wann soll mein Kind in die Kita?
Manche Frauen und einige Männer gehen in ihrer Rolle als Mutter bzw. Vater auf, was nicht zuletzt häufig auf Unverständnis von außen stößt.
Wenn es irgendwie machbar ist, wäre es für die Mutterkind- bzw. Vaterkind-Bindung und für die Entwicklung des Urvertrauens des Kindes hilfreich, wenn es mindestens ein Jahr mit einem von ihnen zu Hause verbringen könnte.
Drei Jahre wären super und wenn es Spielgefährten in der Familie oder in der Nachbarschaft geben sollte, die auch zu Hause sind, gerne noch etwas länger.
Dies ermöglicht es ihnen ganz nebenbei soziales Verhalten zu erlernen. Und wenn sie ländlicher wohnen, werden sie zudem noch Zeit finden, die Welt mit ihren eignen Augen zu erkunden und so ihren natürlichen Forschungsdrang stärken.
Wieviel Zeit braucht mein Kind mich am Tag?
Vorweg, es sind viel weniger als wir häufig vermuten. Ein bis zwei Stunden reichen in der Regel aus. Vorausgesetzt, dass Mama oder Papa in dieser Zeit mit ihrer Aufmerksamkeit voll und ganz beim „Spielen“ bzw. beim ihrem Kind sind.
Und nicht in Gedanken z.B. schon die nächsten anstehenden Aufgaben planen. Zudem sollten sie entspannt und nicht gestresst sein.
Das hilft dem Kind seine Spielideen/-wünsche hochkommen zu lassen und auszudrücken.
Doch ansonsten kann das Kind in den ersten Jahren nicht zu viel Nähe erhalten. Je mehr desto besser, vorausgesetzt es möchte es in diesem Moment auch. Kinder die sehr viel Kuscheln und Geborgenheit erfahren haben, sollen sogar „schlauer“ sein.
Doch egal wie Ihr euch als Eltern entscheidet, seid euch bewusst, dass ihr bei eurer Entscheidung euer Bestes gibt und dies alles ist, was sich euer Kind wünscht. Egal für welchen Weg ihr euch entscheidet.
Welche Kita ist die richtige für mein Kind?
Die richtige Kita für sein Kind zu finden, ist leichter gesagt als getan. Denn einerseits sind in sehr vielen Gebieten Kindergartenplätze sehr rar und zudem gibt es mittlerweile so viele verschiedene Kindergartenkonzepte, die sich grob zusammengefasst in ihrem „Menschenbild“ und im Freiraum, den sie den Kindern gewähren, unterscheiden.
Auch wenn ich tendenziell mehr Raum fürs freie Spielen präferiere, bin ich der Meinung, dass Eltern ihr Kind am besten kennen und einschätzen können, was dieses braucht. Aus diesem Grund möchte ich ihnen auch nur einen Tipp für ihre schwere Entscheidung mitgeben.
Liebe Eltern bitte sucht euch den Kindergarten eures Kindes nicht aus der Angst heraus aus, dass euer Kind bereits einen bestimmten Kindergarten braucht, da es ansonsten später in der Schule versagen und so nicht beruflich erfolgreich und somit auch nicht glücklich werden kann. Denn das ist vollkommener Quatsch und geht meistens „in die Hose“.
Die „Wahrscheinlichkeit“ im Leben glücklich zu sein, steigt mit der Zahl der glücklichen oder besser gesagt zufriedenen „Momenten“ im Leben und nicht am beruflichen Abschluss bzw. Erfolg.
Und die Zahl der zufriedenen Momente hängt vor allem vom Glücksempfinden der Eltern ab. Wie sehr sie mit sich und ihrem Leben zufrieden sind und gelernt haben vertrauensvoll in die Zukunft zu sehen und sich an den kleinen Dingen im Leben zu erfreuen.
Getreu dem Motto: „Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Das heißt nicht das immer alles „gut“ wird, doch diese Haltung uns und somit unsere Mitmenschen zufriedener macht.
Ich halte dies für die wichtigste Fähigkeit, die wir unseren Kindern mitgeben und somit vorleben sollten. Die meisten anderen wichtigen Fähigkeiten sind eher Begleiterscheinungen des Glücks anstatt dessen Voraussetzung.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine gute Wahl
Euer Deva (Babytalk – Redaktion)
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