Weihnachten ist das Fest der Liebe. Wir feiern es gemeinsam mit unseren liebsten Menschen. Doch warum geht so ein besonderer Glanz von diesem Fest zum Jahresende aus?
Natürlich, es liegt in der dunkelsten Zeit des Jahres: Erinnern wir uns deshalb seit Kindertagen an den Lichterschein, der diese Zeit im kalten Winter unsere Augen glänzen und unsere Herzen erwärmen lässt?
Dabei ist es ganz gleich, ob eine Familie dieses Fest als Heilige Nacht der Geburt Christi begeht oder eher ein paganes Lichterfest mit keltischen Wurzeln feiert.
Die Rückkehr des Lichts zur Wintersonnenwende um den 21. Dezember verschmilzt zum Teil mit den christlichen Bräuchen.
Was habt ihr für Kindheitserinnerungen an die Advents- und Weihnachtszeit? Ist es der Duft aus der Weihnachtsbäckerei, die frischen, grünen Tannenzweige im Adventskranz oder als Dekoration im Hausflur?
Habt ihr früher Märchen gehört von den Weihnachtswichteln und vom Weihnachtsmann oder eher vom Christkind, seinen Englein und dem Nikolaus, der mit seinem finsteren Kumpan, dem Krampus (in Östrreich, entspricht in Deutschland dem Knecht Ruprecht und in der Schweiz dem Schmutzli, oder Düsseli), um die Häuser zieht?
Egal, welche Traditionen ihr als Kinder kennengelernt habt, sie sind es, die Eltern nun auch an ihre Kinder weitergeben möchten.
Und was, wenn Deine eigene Mutter nie Zeit hatte mit Dir welche zu backen, oder wenn Du Dich mehr an die Streitereien Deiner Familie in dieser Zeit erinnerst als an alles andere, an das Schöne, dass es sicher auch gab?
Möchtest du nicht gerade dann mit Deinen Kinder wundervolle Weihnachten feiern? Und das kann jeder, denn schöne Erinnerungen werden stets von Neuem geboren.
Zauberhafte Vorweihnachtszeit
Es ist einfach den Zauber dieser Zeit für Kinder so zugänglich zu machen, dass sie ihr ganzes Leben lang mit Freude an diese besondere Zeit im Jahr zurückdenken. Die wichtigsten Zutaten für diesen Zaubertrank sind Zeit zusammen zu verbringen, Lichterglanz, Weihnachtsduft, Musik und Gesang, Geschichten und gemeinsame Aktivitäten.
Zusammen Backen ist eine schöne Sache, die schon mit ganz kleinen Kindern viel Spaß macht. Sobald das Baby sitzen kann, darf es im Hochstuhl platznehmen und hat einen abwechslungsreichen Spaß beim Zugucken, mit den Förmchen spielen, ein bisschen im Teig drücken und bohren, und ein wenig probieren natürlich auch.
Auch das Teig kneten macht Kindern ab 2,5 Jahren großen Spaß. In dem Alter halten sie es vielleicht noch nicht ganz bis zum Ende durch und die Mama muss dann helfen, aber Weihnachtsbäcker entfalten ungeahnte Kräfte.
Zwischen Teig kneten, ausstechen und verzieren können die Kinder sich mit etwas anderem beschäftigen und haben anschließend wieder neue Energie zum Mitmachen.
Das Weihnachtsplätzchen backen ist eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen an die Adventszeit und meine Kinder lieben sie genauso.
Ich kenne auch Mütter, deren Mütter nie gebacken haben und die das jetzt mit ihren Kindern zelebrieren: Denn Kekse backen ist eine absolut sinnliche Erfahrung.
Es sind gerade die an den Sinnen orientierten Unternehmungen, die uns dauerhaft in Erinnerung bleiben.
Das sehnlichst erwartete Klingeln des Christkindes mit silbernem Glöckchen, Wochen davor schon das Poltern vom Nikolaus an der Haustüre, sein geheimnisvolles Verschwinden und das Auffinden der mit Nüssen und Mandarinen gefüllten Stiefel.
Wer gerne bastelt, kann gemeinsam etwas für die Weihnachtszeit dekorieren. Doch das ist überhaupt kein Muss für schöne Weihnachtserinnerungen.
Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt
Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, mit der ganzen Familie, ein Bratapfel aus dem Ofen, ein selbst gefüllter Adventskalender oder ein gekaufter mit Schokolade – all dies erfüllt seinen Zweck und die Wiederholung macht auch hier das Ritual aus.
Je größer die Kinder werden, desto schöner wird das Ganze: Von Jahr zu Jahr erinnern sie sich besser und ihre Vorfreude auf die einzelnen Bräuche wird immer größer.
Am 4. Dezember, dem Barbaratag gehen wir etwa in den Wald und schneiden zwei bis drei große Zweige ab. Diese erblühen in warmes Wasser gestellt um den Heiligabend herum.
Traditionell nimmt man dafür Obstgehölz oder Zweige der Forsythie. Ein weiteres Ritual ist das Wunschzettel „schreiben“: Diese lassen sich wunderschön malen oder mit aus dem Spielzeugkatalog ausgeschnittenen Bildern bekleben.
Waldweihnacht
Eine wunderbare Tradition ist es, auch den Tieren im Wald eine schöne Weihnacht zu bescheren. Diesen Brauch haben wir bei uns in der Kita und im Kindergarten kennengelernt und führen ihn seitdem fort.
Dazu suchen wir jedes Jahr einen besonderen Platz im Wald. Für die Tiere binden wir Karotten und Äpfel an Schnüre. Außerdem bringen wir Vogelfutter (lässt sich auch toll selbst machen) zum Aufhängen mit.
Wir packen für uns selbst heißen Kinderpunsch und eine Dose selbst gebackener Kekse ein. Außerdem dürfen Sternwerfer und ein paar Stumpenkerzen nicht fehlen.
Diese bekommen einen schönen Platz in der Mitte. Die Gaben für die Tiere werden in die Äste gehängt. Außerdem schmücken wir diese mit bunten Bändern und allerlei von den Kindern für die Tiere Gebasteltem.
Gemeinsam singen wir unsere liebsten Weihnachtslieder. Reihum dürfen die Kinder eins vorschlagen. (Ich kann zwar nicht wirklich singen, aber das ist nicht wichtig – habe ich gelernt.)
Dann trinken wir Punsch und essen die Kekse, bevor wir mit unseren Taschenlampen durch den dämmrigen Wald heimwärts wandern. Das ist mein allerliebstes Ritual mit den Kindern geworden.
Obwohl ich es als Kind nicht kannte, haben wir es für uns zu einem Brauch gemacht. Es ist also nicht nur wichtig, was unsere eigenen Kindheitserinnerungen sind.
Ganz nach dem Motto: Gutes und Schönes soll weitergegeben und jede Menge Neues ausgedacht werden.
Weihnachten: Was mir daran so gut gefällt?
Das unsere Kinder so lernen, worum es bei Weihnachten wirklich geht. Da es sind nicht die vielen großen Geschenke sind, auch wenn diese Weihnachten für die Kinder natürlich auch zu einem großen Event machen, vor dem sie wirklich wochenlang schon aufgeregt sind und auf die Stunde der Bescherung geradezu entgegenfiebern.
Sondern, dass es bei diesem Fest um Nächstenliebe und Achtsamkeit geht. Darum Freude zu schenken und Liebe unter die Menschen und zu den Tieren zu bringen. Das ist es doch, wofür das Jesuskind ein Symbol ist.
Einfaches Mürbeteigrezept für Plätzchen mit wenig Zucker
- 500 g Mehl
- 1 Paket weiche Butter
- 2-3 Eier
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 40-50 g Rohrzucker, ca.
- 1-2 Päckchen Vanillezucker
- optional 150 – 200 g gemahlene Haselnüsse, Mandeln, Erdnüsse, Kakao oder Kokosflocken
Rezepttipp für Weihnachten:
Bei den meisten Rezepten genügt es völlig, die Hälfte der angegebenen Menge Zucker zu verwenden: Es schmeckt dann immer noch süß genug. Und es kommt ja auch noch jede Menge Verzierung aus Zucker dazu.
Jetzt alles gut mit den Händen verkneten bis ein kompakter Teigklumpen entsteht. Dann ca. 30 Minuten kühl stellen. Ist der Teig zu klebrig geworden, Arbeitsfläche und Nudelholz mit Mehl bestäuben. Ist der Teig sehr bröselig geworden, können daraus Kugeln geformt werden – mit Zahnstocher werden Lollies draus. Oder Fantasiegebäcke kneten und rollen lassen. Alles in den Ofen und ca. 15 Minuten backen lassen.
Zum Verzieren nehme ich am liebsten Schokostreusel, Schoko-Raspeln, Mandeln, Rosinen, Cranberries oder bunte Bio-Streusel. In den knallbunten Streuseln ist meistens leider jede Menge Farbstoff drin.
Eine sinnliche Weihnachtszeit wünscht Euch
Verena Wagner (Babytalk-Autorin)
Falls ihr noch nicht mitbekommen habt, dass wir in diesem Jahr wieder einen tollen Adventskalender für euch „auf die Beine gestellt haben“, auf diesem Weg gehts ganz schnell hin zu ihm: Adventskalender
Welche Magie hat bzw. übt das Weihnachtsfest für euch immer noch oder wieder aus?
Ps. Habt ihr heute schon in unserem Adventskalender geschaut?
Beitragsfoto: Yuganov Konstantin / shutterstock Foto 2: Lucky Business / shutterstock
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