Wochenbett: Erfahrungsbericht einer Leserin – Ein ganz „normales“ Wochenbett

Wochenbett - Mutter mit schreiendes Baby im Arm

Wir freuen uns Euch wieder einen Erfahrungsbericht von einer Babytalk-Leserin zum Thema Wochenbett vorstellen zu können.


Warum heißt das Wochenbett Wochenbett?

Ich hab mich immer gefragt, warum das Wochenbett Wochenbett heißt. Wenn man es nicht besser weiß, denkt man an stundenlanges Rumlümmeln im Bett und Kuscheln mit dem Baby, mit gelegentlichen Besuchen auf Toilette und dem Wickeltisch.

Man bekommt auf einem Tablett das Essen vom Partner serviert und muss sich um nichts kümmern, außer um die eigene Erholung und das Bonding zwischen Mutter und Kind.

Nun ja…wie gesagt…wenn man es nicht besser weiß…

Wir kamen am späten Nachmittag aus dem Krankenhaus mit unserem frisch geborenen Baby zu Hause an und die erste Frage, die wir uns stellten: Und was nun?

Man wird ins kalte Wasser geworfen. Egal wieviele Kurse wir noch in meiner Schwangerschaft besucht haben, es ist alles so fremd, wenn man bzw. frau selbst drinsteckt.

Nachwirkungen und Schmerzen von der Geburt

Ich hatte während meines gesamten Wochenbetts noch einige Nachwirkungen und Schmerzen von der anstrengenden und langen Geburt, so dass ich nicht 100% meiner Aufmerksamkeit meinem Kind widmen konnte, sondern ich mich selbst auch noch pflegen musste.

Was auch einiges an Pflege bedurfte, waren meine wunden und verkrusteten Brustwarzen. Stillen ist nicht immer schön. Wenn ich auf die Uhr geschaut hab und 3 Stunden schon wieder ins Land gezogen waren, bekam ich schon wieder Schiss.

Das erste Ansaugen tat dermaßen weh, dass mir Tränen in die Augen schossen und ich tiiieeef durchatmen musste. Irgendwann wurde es besser, aber es braucht lange, bis sich meine Brustwarzen daran gewöhnt hatten.

Anfangs konnte ich tagsüber noch schlafen, wenn der Kleine in seinem Gitterbett im Wohnzimmer geschlafen hat, aber nach ein paar Wochen ging das nicht mehr. Er ließ sich nicht mehr ablegen. Sobald ich auch nur dran dachte, hatte er die Augen sperrangelweit offen. Ganz nach dem Motto: Denk gar nicht erst dran!

Also war ich die meiste Zeit ans Sofa gefesselt und hatte den Zwerg auf mir liegen. Wenn ich notgedrungen auf Toilette musste und ich ihn abgelegt hab, ging das Geschrei los, bis er wieder auf meiner Brust lag. Durch diese Methode war ich ruckzuck wieder bei meinem alten Gewicht, weil ich in dieser Zeit kaum gegessen, noch getrunken hab.

Geschrei an der Tagesordnung

In den ersten Wochen war Geschrei an der Tagesordnung. Sicher wegen Bauchschmerzen … . Die Hebamme sagte, er müsse die lange und anstrengende Geburt noch verarbeiten. Ja…ich auch… . Ehrlich gesagt, ich weiß bis heute nicht, wann er weswegen geschrien hat.

Drückende Socken, zu enge Windel, ein kratzendes Schild vom Body im Nacken … . Ich weiß es nicht. Irgendwann haben wir nach einem langen „Casting“ DEN Schnuller gefunden, womit sich einige Schreianfälle deutlich verkürzen ließen.

Zum Glück hatte er den Tag/Nacht Rhythmus ganz schnell drauf und er schlief nachts ganz gut. Und zwar in seinem eigenen Bett, in seinem eigenen Zimmer. Heute mit 3 Monaten schläft er bis zu 10 Std am Stück. Und ich weiß gar nicht wohin mit all dem Schlaf.

Zu erledigender Papierkram und mehr

Was im Wochenbett das Entspannen zusätzlich noch unmöglich macht, ist der ganze Papierkram, wie Elterngeld- und Kindergeldantrag usw. Selbst um die Anmeldung in der Kita in einem Jahr muss man sich jetzt schon kümmern!

Zum Glück hatten wir alle Anträge soweit es ging schon vor der Entbindung ausgefüllt, so dass wir nur noch die Geburtsurkunde und die Steuer ID hinzufügen mussten. Trotzdem musste alles vollendet, geprüft und abgeschickt werden, was Nerven raubt!

Auf Besucher vorbereiten

Apropos Nervenraubend: Der ganze Besuch, der sich ankündigte, um das Baby zu bestaunen. Es war immer das gleiche Schema. Ich musste schauen, wie der Stillrhythmus passte, so dass der Kleine pünktlich zum Erscheinen des Besuchs abgefüllt war, damit er ruhig war und im Idealfall schlief. Ich wollte meine Brust nicht unbedingt vor jedem offenbaren.

Nichtsdestotrotz habe ich den Satz: „Ich muss gleich auch schon wieder stillen.“ des Öfteren benutzt, um den Besuch dezent wieder vor die Tür zu setzen. Aber man ist natürlich stolz auf das, was man da erschaffen hat und möchte sein Baby aller Welt zeigen. Was Kuchen und Snacks anbetraf, haben wir unseren Besuch meist drum gebeten was mitzubringen. Das hat wunderbar funktioniert.

Während des gesamten Wochenbetts nur zuhause rumzuhängen, war auch nichts für mich. Trotz der körperlichen Einschränkungen hab ich früh versucht rauszukommen. Ob spazieren gehen, Freunde treffen (mit und ohne Baby) oder ein bisschen shoppen. Wenn mir die Decke auf den Kopf fiel, hab ich den Zwerg eingepackt und bin losgefahren. Zumal Autofahren eine sichere Methode war, um ihn zum Schlafen zu kriegen.

Viele Grüße Eure Tamika (Babytalk – Leserin)

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