Babymassage

Babymassage: Baby wird am Rücken massiert

Ein ganz herziges Wickelritual: Die Babymassage. Wir finden: Das sollte jede Familie einführen!

Wie du dein Baby mit Streicheleinheiten verwöhnen kannst und eure Bindung stärkst

Körperkontakt ist so wichtig für Babys und Kinder. Eine ganz wunderbare Art und Weise wie die Bindung zwischen Mutter und Kind gestärkt wird, ist regelmäßiges Kuscheln und zärtliches Berühren.

In guten Krankenhäusern achten die Krankenschwestern bereits auf intensives Bonding, gerade bei Frühchen und Babys.

Besonders wichtig ist der stete Hautkontakt und die Berührung für Säuglinge, die aus welchen Gründen auch immer in die Neugeborenenstation müssen und nicht die ganze Zeit bei ihrer Mama sein können.

Der intensive Hautkontakt ab Geburt fördert die emotionale Bindung von Mutter und Kind.

Hilft bei Reizüberflutung

Die regelmäßige Babymassage ist eine konsequente Weiterführung zärtlicher Berührung. Diese hat zudem noch weitere Vorteile: Sie hilft dem Säugling wie auch dem Kleinkind sich zu entspannen.

Gerade nach Tagen, an denen viel los war, können sich die Kleinen nicht immer aus sich heraus entspannen. Sie sind reizüberflutet und finden nicht mehr heraus aus der Aufregungsspirale.

Das passiert auch oft an Tagen, an denen die Mütter mit ihren Babys viel unterwegs waren und viele verschiedene Menschen getroffen haben. Die ständigen neuen Eindrücke überfordern das Kind – es braucht viel Ruhe und Zeit, alles zu verarbeiten. Weiteres zu potentiellen Überforderungen findet ihr unter „Babys haben ein Recht zu schreien“. (Hinweis der Redaktion)

Babymassage

Die Babymassage kann prima beim Wickeln morgens und/oder abends durchgeführt werden. Gerade kleine Babys genießen die Massage sehr. Je älter und aktiver sie werden, desto schwieriger wird es bei vielen Kindern sie zu massieren.

Sie drehen und wenden sich, haben wenig Geduld oder es kitzelt sie. Es gibt aber auch Kinder, die Massagen bis in die Grundschulzeit genießen – andere lachen nur, weil sie so kitzelig sind.

Die Bewegungen sollten daher auch nicht zu oberflächlich fein ausfallen. Am besten gelingt die Massage bei älteren Kleinkindern mit sanftem Druck. Ganz sanfte Massagen sind aber auch schon für kleine Babys ebenso wie ihre Mamis wunderschön. Ich habe in meinem Hebammenzentrum einen Kurs zur Schmetterlingsmassage nach Dr. Eva Reich absolviert.

Das waren wunderschöne Treffen und ich kann nur jeder jungen Mutter ans Herz legen, sich nach so einem Kurs umzusehen. Es gibt auch Bücher zu dem Thema, doch ein Kurs hat den Vorteil, dass die Bewegungen in einigen Treffen mit dem Baby selbst eingeübt werden.

Andere Babymassagen sind die Indische Babymassage nach Frédérick Léboyer sowie die ayurvedische Babymassage.

Sie alle sind wunderbar und können Elemente für Eure eigene, ganz persönliche Massage liefern. Frédérick Léboyer sagt, wir sollen unsere Babys mit Zärtlichkeit und Wärme füttern bis sie körperlich und seelisch „satt“ sind – schöner kann man es nicht ausdrücken.

Vorbereitungen für die Babymassage

Die Massage, die ich jeden Tag bei all meinen drei Babys ausgeübt habe, beginnt so: Das Baby liegt nackig oder mit Windel auf dem Rücken. Ich habe mir immer ein kleines Handtuch neben das Kind gelegt, denn Bübchen pieseln halt gerne mal steil nach oben. Das Tüchlein konnte ich dann schnell auflegen, um nicht angepinkelt zu werden.

Ganz wichtig ist es die Wärmelampe anzuschalten. Das Baby soll sich ja entspannen und nicht frösteln. Die Hände müssen daher auch warm sein. Sind die Finger kalt, einfach die Handinnenflächen aneinander reiben.

Dann ein wenig angewärmtes Babyöl ohne jegliche Zusatzstoffe auf die Hände geben. Es eignet sich ebenso gut ein hochwertiges Bio-Speiseöl – egal ob Olivenöl, Sesamöl oder ein anderes gutes unbehandeltes Öl deiner Wahl.

Die Schmetterlingsmassage ist eine ganz sanfte Massage, die auch schon bei Neugeborenen angewendet werden kann. Diese sollte bei so kleinen Babys aber nicht länger als fünf Minuten dauern und wirklich ganz behutsam ausgeführt werden.

Es gibt dabei drei Arten der Bewegung, die auch anders kombiniert werden können: Streichen, kreisen und leichtes Wackeln (mit den Fingern). Beim Streichen sind die Finger immer leicht gespreizt – so wird die Berührung vergrößert. Streichrichtung ist immer von oben nach unten.

Babymassage - Kind bekommt den Brustkorb massiert

Babymassage durchführen

Zuerst ganz vorsichtig und behutsam einige Male seitlich vom Köpfchen aus (nicht am Hinterkopf) über Arme und Körper bis zu den Zehen streichen. So weiß das Kind, dass die Massage jetzt beginnt. Als nächstes unter dem Kinn ansetzen und die Brust entlang den Rippenbögen ausstreichen.

Dann das Bäuchlein massieren wie bei der Bäuchlein-Massage in Darmausgangsrichtung also im Uhrzeigersinn. Wenn dein Baby unter Blähungen leidet oder du dir da nicht sicher bist, kannst du für diese Massage auch ein Fenchel-Kümmel-Öl oder auch Kamille, verwenden.

Es gibt spezielle Bäuchleinöle dafür. Diese Massage mehrmals am Tag, auch angezogen und ohne Öl durchführen, wenn das Baby sichtlich unter Bauchweh leidet.

Arme auswringen

Weiter geht es mit den Armen. Ganz vorsichtig einen Arm in die Hände nehmen und eine Bewegung machen wie man sie zum Auswringen von einem nassen Handtuch machen würde – natürlich aber viel behutsamer. Durch das Öl gleitet diese Bewegung leicht den Arm hinunter.

Dasselbe gilt für die Beine. Die können mit etwas mehr Druck massiert werden, sie sind ja dicker. Man merkt ziemlich schnell, ob das Baby sich wohlfühlt oder ob es zu fest ist. Generell würde ich erst einmal ganz behutsam beginnen. Manche Babys mögen es aber auch etwas kräftiger.

Bei jedem Arm endet die Massage in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn in der Handinnenfläche. Dann zieht man an jedem Finger einmal sanft.

Fußsohlen im Uhrzeigersinn massieren

Am Ende eines jeden Beinchens angekommen folgen kreisende Bewegungen (im Uhrzeigersinn) auf den Fußsohlen bis hinauf zu den Kanten der Sohlen. Hier befinden sich die Fußreflexzonen. Auch unter diesen sind welche, die sich förderlich auf die Verdauung auswirken können.

Babymassage - Füße massieren

Ausstreifen der Finger und Zehen

Zum Schluss an allen Zehen mit einem leichten Ruck ziehen. Als die Kinder ein bisschen größer waren und die Massage schon aufmerksam verfolgt haben, spielten wir beim Ausstreifen der Finger und Zehen immer ein Spiel, das sie sehr lustig fanden:

Ich habe diese abgezählt mit den Worten: Eins, zwei, drei, vier, fünf kleine Zehen (Finger) und dann gab es ein Bussi drauf.

Danach die alles umfassende Streichbewegung von Kopf bis Fuß vom Anfang einige Male wiederholen. So oft das Baby noch mitmachen mag. Manchmal schläft das Baby zu diesem Zeitpunkt auch schon.

Als Variation kannst du auch einmal oberhalb der Augen an der Stirn ansetzen und mit einen leichten Bogen hinter den Ohren vorbei beginnen. Das tun nur die vier Finger ohne Daumen.

Zum Schluss den Rücken ausstreichen

Als letztes das Baby auf den Bauch drehen – am besten quer zum eigenen Körper. Eine Hand auf den Popo legen; die andere streicht mit sanftem Druck vom Nacken bis zum Popo.

Danach beide Hände flach auf den oberen Rücken legen. In einer gegenläufigen Bewegung von einer Seite zur anderen Seite die Hände bewegen bis man knapp oberhalb des Popos angelangt ist.

Mit gegenläufig ist gemeint, dass die eine Hand immer das Gegenteil von der anderen tut. Wenn also die eine Hand vom eigenen Körper weg streicht, bewegt sich die zweite Hand zum eigenen Körper hin.

Dadurch entsteht eine für das Kind angenehme „Wellen-“ bewegung, die nicht zu stark gerät, da die Hände flach auf dem Rücken aufliegen.

Eure Verena (Babytalk – Autorin)

Beitragsfoto: Kozak_O_O / shutterstock
2 Foto: Kayumov Ruslan / shutterstock
3 Foto: LightField Studios / shutterstock
Pinterest Fotos: naumoid von Getty Images Pro (über Canva)

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Verena Wagner
"Wenn ich ausgeglichen und mit mir im Einklang bin, ist auch unser Familienleben harmonisch. Gute Laune steckt an!" findet die Journalistin und dreifache Mutter. Über Ihr lautes, lustiges und nachhaltiges Leben in der Natur mit ihren Zwillingen und dem nur 16 Monate älteren "Großen" bloggt sie auf Mami rocks, dem ersten Mama Blog aus Tirol.